Namibia Minenräumprojekt
Die Ruacana-Stromleitung, während des namibianischen Befreiungskampfes vermint von den südafrikanischen Streitkräften, ist immer wieder Schauplatz zahlreicher Minenunfälle geworden.
Alles was nicht explodiert, wird auf die Ladefläche dieses gepanzerten Spezial-Kipplasters entladen. Dort wird es auf Minen und Munition untersucht. Gut sichtbar die gepanzerte Beobachtungskanzel auf dem Lastwagen.
Die Ruacana Stromleitung
Über viele Jahre - seit 1992 - haben Hendrik Ehlers und Hans-Georg Krüssen, die damaligen Vorstände der Stiftung Menschen gegen Minen und selber erfahrene Minenräumexperten, beobachten müssen, wie verschiedene Versuche, die namibianischen Minenfelder im Norden des Landes zu räumen, im Ansatz stecken blieben oder tragisch scheiterten.
1999, der erste Prototyp des neuartigen Minenräumgerätes ROTAR war gerade in Windhoek fertiggestellt, entschied sich der MgM-Vorstand, dessen Feldtauglichkeit in einer Reihe von Tests in einem der schwierigsten Projekte der namibianischen Minenräumprogramme zu prüfen.
Mehrere Versuche, die Stromleitung von Ruacana minenfrei zu machen, waren gescheitert. Die Fehlversuche vorangeganger Einsätze anderer Organisationen hatten das Problem zum Teil erheblich verschlimmert. Vor allem als der untaugliche Versuch unternommen worden war, das minenverseuchte Erdreich um die Strommasten herum mit Bulldozern zusammenzuschieben, war die Situation heillos unübersichtlich und gefährlich geworden. Dabei wäre vorher die Position der Minen aus den von den Südafrikanern übergebenen Verlegungskarten ersichtlich gewesen und eine manuelle Mineräumung möglich gewesen. Trotz der dilletantischen Methode war das Gelände als minenfrei erklärt. worden. Prompt kam es im Anschluß immer wieder zu schweren Unfällen. Vor allem Hirtenjungen und ihr Vieh wurden Opfer dieser unverantwortlichen Stümperei. Man hatte sich schließlich dazu durchgerungen, die ja eigentlich "minenfreien" Erdhaufen am Fuss der Masten mit Warnzeichen zu versehen - und dann das Gelände wieder sich selbst zu überlassen.
In Gegenwart internationaler Beobachter räumte die MgM- Crew im August 1999 im Rahmen der Felderprobung des ROTAR MK1 mit Erfolg einen Teil der Stromleitung. Hier hat das neue von MgM selbstentwickelte Räumgerät seine Feuerprobe bestanden.
Mit seiner rotierenden Trommel durchsiebte der Rotar das Gelände unter den Masten - vor allem jene schon gefährlich erodierten Erdhaufen, die zahlreiche Antipersoneminen und Splittersprengminen enthielten. Diese exdodierten entweder während des Vorgangs in der Trommel. oder wurden dort von Sprengstoffspezialisten herausgenommen,und später kontrolliert vernichtet.
Unabhängige Gutachter bestätigten den Erfolg dieses auf einer CD.ROM präzise dokumentierten MgM-Minenräumprojektes.
Es ist seitdem in dem von MgM geräumten Abschnitt der Stromleitung zu keinen weiteren Minenunfällen gekommen.