Entminung in Angola
Die meisten der MgM-Minenräumer sind von der Volksgruppe der Kuanyama - und damit in der Provinz Kunene zu Hause.
Es ist eine große Hilfe, daß der umfangreiche - und schwere - Fuhrpark der Stiftung Menschen gegen Minen kostenlos vom Worl Food Programm in deren Frachtflugzeugen transportiert werden kann.
In eigenen Werkstätten wie dieser will MgM Kriegsschrott zu Minenräumwerkzeugen konvertieren. Die Einrichtung wurde von deutschen Firmen gespendet.
Unglaubliche Mengen von gefährlicher, nichtexplodierter Munition und Minen werden von den MgM-Minenräumtrupps gefunden - und für immer unschädlich gemacht.
Sprengstoffspürhunde -und ihre Führer- bringen nur dann verlässliche Resultate, wenn sie sehr gründlich ausgebildet und immer wieder trainiert werden.
Bericht 1999
Das MgM-Minenräumprojekt Cunene
Hintergrund
Kunene ist die mittlere der drei südlichen Provinzen Angolas an der Grenze nach Namibia. Diese Region hat besonders unter dem Krieg gelitten, den sich die SWAPO, heutige Regierung Namibias zusammen mit einigen angolanischen Befreiungsbewegungen und russisch unterstützten Kubanern gegen die amerikanisch unterstützten Südafrikaner lieferten. Hier finden sich die größten Minengürtel und größten Mengen an verrotteter Munition in ganz Angola.
Beste Vorraussetzungen
Auf dringende Bitte eines langjährigen großen Freundes von MgM, dem Gouverneur Pedro Mutinde, kam MgM zu Beginn 1999 in die Provinzhauptstadt Ondjiva. Für MgM ist das eine Art Heimkehr, stammen doch 80% unserer angolanischen Mitarbeiter vom dort heimischen Stamme der Kuanyama ab. Wir bekamen ein großes Grundstück gegenüber dem Flugplatz zugewiesen und haben dort im Laufe des Jahres aus amerikanischen Mitteln ein Camp mit einer großzügigen Werkstatt eingerichtet. Da WFP - das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen - unser Material und unsere Fahrzeuge kostenlos in deren Herkules-Flugzeugen transportiert, können wir von Ondjiva aus kostengünstig nicht nur in Kunene, sondern im ganzen Land operieren. Wiederum auf Bitte des Gouverneurs haben wir diese Werkstatt räumlich leicht überdimensioniert und so können wir dort in Zukunft selber Fachkräfte ausbilden.
Große Ziele
Unser großes Ziel ist, die jungen Kuanjamas so gut auszubilden, daß dort unsere eigenen Spezialmaschinen und minenfesten Fahrzeuge aus Kriegsschrott hergestellt werden können. Gebrauchte Werkzeug und Werkmaschinen bis hin zur lasergesteuerten Schweissmaschine wurden von deutschen Firmen gestiftet.
Einzigartig für Angola an diesem Projekt ist, daß die Provinzregierung alle Einfuhrzölle und Registrierung unserer Fahrzeugflotte übernimmt und überdies den gesamten (sehr teuren) Sprit bezahlt. Durch die Nähe ans bestens organisierte Namibia (40 Kilometer) läßt sich der Rest kosteneffektiver als anderswo in Angola betreiben.
Gegenleistung
Im Gegenzug haben wir in diesem Jahr 80 Kilometer Straße, 5 Kilometer Starkstromleitung sowie drei mittelgroße Landebahnen von Minen geräumt und wiedereröffnet.
Dazu kommen noch diverse vernichtete Munitionsdepots und unsere Arbeit in den Schulen der Provinz bezüglich Minengefahrenaufklärung (Mine Awareness).
Ausbildung
Ondjiva ist jetzt nach Ambriz auch der Sitz unserer Hundeschule. Es werden nicht nur Minensuchhunde trainiert, sondern gleichzeitig auch die Hundeführer, wobei wir hervorragende Erfolge mit jugendlichen Rinderhirten nachzuweisen haben.
Ausblick
Für die nächsten Jahre sind noch rund 800 Kilometer Straße in und durch die ehemaligen Todesfelder des Kalten Krieges in Afrika zu räumen.
Und genau das wird MgM mit Ihrer Hilfe tun.