Unterstützungsprogramm für alleinstehende Mütter
Nach vielen Jahren Arbeit im ländlichen Angola konnte MgM durch die Minenräumung viel über die Kultur der verschiedenen Provinzen lernen und auch die Hauptprobleme erkennen, die jede Region betreffen. Besonders stark betroffen sind die Kinder, da es an Infrastruktur mangelt, die ihnen ein sicheres Aufwachsen ermöglicht. Die Minenräumung hatte große Auswirkungen, da dadurch Vertrauen und Sicherheit geschaffen wurden, sodass Infrastrukturen gebaut werden konnten. So entstanden Verbindungen zu zuvor isolierten Gebieten durch Straßen und sichere Reisemöglichkeiten. In der Folge wurden Schulen, Gesundheitszentren und Nahrungsmittelversorgung aufgebaut, da Felder wieder gefahrlos bewirtschaftet werden konnten.
Auch wenn dies den Gemeinden enorm geholfen hat, gibt es noch viel zu tun. Der beste Weg, aktuell zu helfen, ist es, sich auf die Kinder zu konzentrieren. Bedingungen zu schaffen, damit Kinder gesund und stark aufwachsen können, ist der Schlüssel zu selbsttragenden Gemeinschaften. Bildung und eine stabile Nahrungsquelle sind grundlegend für das Wachstum einer Gemeinschaft. Aufgrund vieler Faktoren sehen wir weiterhin verlassene Kinder und Kinder, die nicht genügend Nahrung haben, um zu gedeihen.
Um Familien dabei zu helfen, sich selbst versorgen zu können, hat MgM ein Programm für alleinerziehende Mütter ins Leben gerufen. Diese Frauen haben es besonders schwer, da sie keinen Partner haben, mit dem sie sich die Lebenshaltungskosten teilen oder der sie bei der Kinderbetreuung während der Arbeit unterstützen könnte.
Normalerweise arbeiten diese Frauen auf der Straße und verkaufen Waren. Die Kinder – wenn sie noch klein sind – tragen sie auf dem Rücken. Doch ab einem Alter von drei Jahren können die Mütter sie nicht mehr mitnehmen, sodass sie unbeaufsichtigt an einer Straßenecke zurückgelassen werden – wenn sie Glück haben, mit einem älteren Geschwisterkind, das um Essen oder Geld bittet.
Einige Mütter versuchen wirklich, ihre Kinder zusammenzuhalten. MgM hat einen Weg gefunden, sie dabei zu unterstützen. Wir geben einer ausgewählten Gruppe von Frauen ein Startkapital, damit sie ein kleines Geschäft aufbauen können. Getrockneter Fisch ist ein Grundnahrungsmittel für die Bevölkerung und eignet sich gut als Geschäftsmodell aufgrund der hohen Nachfrage.
Projektübersicht
MgM stellt die erste Lieferung kostenlos zur Verfügung. Dadurch können die Frauen einen Teil verkaufen und den Rest nutzen, um ihre Kinder zu ernähren. Ab dann zahlen sie einen Prozentsatz für den Fisch, den sie erhalten – anfangs gering, später den vollen Preis. MgM übernimmt lediglich die Startfinanzierung und den Transport des Fisches von der Küste nach Lubango.
Lubango liegt 160 km von Moçâmedes entfernt, zusätzlich 30 km von Baia das Pipas – dem Strand, an dem wir den gesamten Fisch einkaufen. Auch die Frauen dort haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, da es außer einer kleinen lokalen Bevölkerung (ca. 200 Personen) keine festen Bewohner gibt. Die meisten Menschen haben dort nur Strandhäuser und leben in Lubango. Auch sie benötigen Unterstützung bei der Kindererziehung. Daher haben wir beschlossen, eine Vereinbarung mit ihnen zu treffen und den gesamten Fisch dort zu kaufen – so helfen wir gleichzeitig zwei Gemeinschaften.
Rückzahlungsmodell
Der Rückzahlungsplan ist einfach: Im ersten Monat erhalten die Frauen die Lieferung kostenlos, danach zahlen sie monatlich 10 % mehr. Sobald eine Frau 50 % erreicht hat, kommt eine neue Teilnehmerin ins Programm. So können wir immer mehr Müttern helfen.
Ergebnisse
MgM hat viele Erfolgsgeschichten. Einige Frauen haben bereits eigene kleine Verkaufsstände eröffnet und kaufen weiterhin Fisch über uns. Wöchentlich erhalten wir neue Anfragen, vor allem von Müttern aus ländlichen Gebieten im Landesinneren. Aktuell hat MgM nicht die Kapazitäten, das Projekt auf andere Regionen auszuweiten, aber wir hoffen, in Zukunft weitere Gemeinden in der Provinz Huila erreichen zu können. Das Wichtigste ist, Familien dabei zu unterstützen, zusammenzubleiben und ein würdevolleres Leben zu führen.
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